"Jede Frau soll ein Einzelstück besitzen, das außer ihr niemand hat!"

12.08.2020

Die Designerin Edith Langer spricht über ihre Marke Langer Modedesign, bei der sich alles um Fotodruck sowie außergewöhnliche Motive und Stoffe dreht. Zudem verrät sie, auf welche Veranstaltungen von und mit ihr wir uns freuen dürfen. Ein Beitrag von: Anna Flaschberger

 

Als ausgebildete Werbefachfrau hat Edith jahrelang in der Markenartikelbranche und in Werbeagenturen gearbeitet. Sie wechselte schließlich in die Modebranche und war Shopmanagerin in verschiedensten Wiener Flagshipstores. Dadurch erhielt sie einen einmaligen Zugang zu Mode, ihrer Kundschaft und wiederkehrenden Trends. Parallel dazu gründete sie 1989 ihre Marke Langer Modedesign mit der sie auch regelmäßig bei Events teilnimmt und eigene Veranstaltungen organisiert. Ihr Label hat sie später umgewandelt, ihr Leitmotiv ist und bleibt jedoch: Jede Frau verdient es, ein Unikat zu tragen.

 

Inwiefern hat sich deine Marke im Laufe der Zeit verändert?

Meine Mode aus den 90-er Jahren war ganz speziell. Sie hatte viele Details und war dementsprechend aufwendig zu produzieren. Ich habe damals Kostüme und Hosenanzüge gemacht, auch gefütterte Plüschmäntel waren dabei – das war wirklich eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Als ich 2010 neu mit der Marke gestartet bin, habe ich mich unter anderem an den Trends orientiert und die gehen ins Einfachere und Schlichtere. Über Bekannte bin ich dann auf Fotodruck gestoßen und wollte das unbedingt probieren. Da ich sehr gerne und auch relativ gut fotografiere, hat das sofort zu mir gepasst. Ich habe mich dann dazu entschlossen, die Stoffprints ein bisschen extraordinär zu machen und dafür die Schnitte einfach zu halten. Simple Schnitte eignen sich perfekt für aufwendige Muster – beides außergewöhnlich zu machen wäre zu viel gewesen.

 

Wie wählst du geeignete Motive für deine Mode aus?

Die springen mir mehr oder weniger ins Auge, wenn ich im Urlaub unterwegs bin oder durch die Stadt spaziere. Ich suche meine Motive nicht, sondern sie finden mich. Besonders gerne fotografiere ich außergewöhnliche Architektur, Pflanzen oder Street Art. Alles, was ein bisschen anders ist und sich von den Normen abhebt, fasziniert mich und das halte ich dann mit meiner Kamera fest. Mein Handy habe ich sowieso immer dabei – damit gelingt das Fotografieren ganz gut. Im Urlaub benutze ich aber hauptsächlich meine Kamera.

 

langer modedesign           langer modedesign 

Ob ein Baumstamm (links) oder der Hafen von HongKong (rechts) als Motiv, Ediths Mode ist stets auffällig!

© FT/Langer Modedesign

 

Welche weiteren Arbeitsschritte durchlaufen die Motive?

Zuerst wähle ich geeignete Fotos aus, bearbeite sie und lasse sie von einer Stoffdruckerei in Deutschland auf Stoffe drucken. Wenn ich sie geliefert bekomme, bin ich meistens echt glücklich, weil die Materialen immer sehr hochwertig sind. Dann müssen eigentlich nur noch die Schnitte darauf gelegt werden. Bis vor kurzem habe ich bei der Verarbeitung der Stoffe mit WienWork zusammengearbeitet. Das ist eine sozialgeförderte Werkstätte für Jugendliche, die das Schneiderhandwerk erlernen wollen. Leider konzentrieren sie sich aber jetzt nicht mehr auf Einzelstücke – meine Mode besteht ja ausschließlich aus Unikaten – und deshalb bin ich auf Jugend Am Werk umgestiegen.

Es war mir wichtig, wieder eine ähnliche Werkstätte zu finden und diese zu unterstützen. Die jungen Leute dort sind wirklich sehr gut geschult und leisten echt schöne Arbeit. Ich arbeite aber auch privat mit DesignerInnen zusammen, die mir Kleidungsstücke nähen. Wenn es ein leichter Schnitt ist, mache ich es ab und zu auch selbst.

Ediths aktuelle Kollektion findet ihr hier: https://www.langer-modedesign.com

Wien Work: https://www.wienwork.at/

Jugend Am Werk: https://www.jaw.at/

 

Wie wählst du die Labels für deine Events aus?

Mittlerweile kenne ich viele verschiedene Leute aus der lokalen Modeszene, also habe ich eigentlich immer einen Vorrat an potenziellen AusstellerInnen, die gerne bei Events mitmachen. Ich achte sehr darauf, dass die Labels eine Einheit bilden und wir alle gut zusammenpassen. Mir ist außerdem wichtig, dass nicht etwa ein Flohmarkt-Gefühl entsteht, sondern alles strukturiert und schön aussieht.

Beim feinstoff#design.popup, den ich im September veranstalte, werden 10 DesignerInnen dabei sein. Diesmal nimmt Evelyn Rillé mit einer Brillenkollektion teil, worüber ich mich sehr freue. Barbara Holcmann und ihr Label BABS wird auch mit Kleidungsstücken vertreten sein, die man teilweise extrem verändern kann. Stefanie Klausegger von MY MAGPIE, die 3D-Schmuck entwickelt, wird ebenfalls da sein. Außerdem dabei sind zum Beispiel Katharina Stöhr von Rumpeltasche, die auf Wunsch Taschen produziert und Marianne Reich mit La Joie de Vivre und ihren Schals, Textilien und Wohnaccessoires inspiriert von der Natur.

 

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So bunt war die Auswahl von Langer Modedesign beim letzten feinstoff#design.popup! © FT/Langer Modedesign

 

Den feinstoff#design.popup könnt ihr von 17.09.2020 bis 19.09.2020 im ausstellungsraum in der Gumpendorfer Straße 23 besuchen. Von 09.10.2020 bis 11.10.2020 ist Langer Modedesign außerdem bei der Blickfang im MAK vertreten, wo Edith einige neue Motive und Stoffe vorstellen wird. Ihr dürft euch auf T-Shirts und Kleider mit interessanten Designs wie Graffiti und Naturmotiven freuen. Auch im November könnt ihr die Mode der Designerin bewundern: Von 20.11. bis 22.11. ist sie bei der Modezone im LENTOS Kunstmuseum in Linz als Ausstellerin dabei.

 

Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen findet ihr hier:

https://www.facebook.com/events/feinstoff

https://www.blickfang.com

https://www.modezone.at/#nogo

 

 

Ein Beitrag von: Anna Flaschberger, Redaktion FashionTouri